Fragt man die Leute, was sie sich für ihr Leben wünschen, kommen ganz weit vorne  zumeist Liebe und Gesundheit – direkt gefolgt von materiellem Besitz und finanzieller Freiheit. Aber wie lässt sich diese finanzielle Freiheit eigentlich erreichen?

Mit dem Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zum gewünschten Punkt springen.

Was versteht man unter finanzieller Freiheit?

Tatsächlich gibt es für die Bezeichnung „Finanzielle Freiheit“ keine bestimmte Definition im Lexikon. Für manche bedeutet finanzielle Freiheit, sich alles kaufen zu können, was sie wollen. Für andere bedeutet es wiederum, keine Schulden (mehr) zu haben und wieder andere verbinden damit einen bestimmten hohen Geldbetrag auf ihrem Konto.

Grundsätzlich kann man sagen, finanziell frei ist, wer seine regelmäßigen Lebenshaltungskosten und einen gewünschten Betrag für Extras, wie Luxusgüter oder Urlaub aus anderen Einkommensquellen als einem Erwerbseinkommen, wie z.B. einem abhängigen Arbeitsverhältnis oder einer Selbstständigkeit bestreiten kann.

Damit ist passives Einkommen zum Beispiel aus Kapitalerträgen gemeint. Und damit das kein Traum bleibt, muss das entsprechende Vermögen aufgebaut werden oder schon vorhanden sein.

Ab wann ist man finanziell frei? Wie viel Vermögen braucht man für finanzielle Unabhängigkeit?

Das hängt in erster Linie von jedem Menschen selbst ab. Wie viel Geld braucht man – je nach Alter oder Lebensstil – für seinen Lebensunterhalt, damit der Lebensstandard mit einer bestimmten Höhe des Vermögens abgesichert ist. Die Idee ist, dass dieses Kapital z. B. in Aktien an der Börse investiert ist und regelmäßig Rendite bringt.

Eine Faustformel für die Berechnung deiner finanziellen Freiheit ist hier zum Beispiel die 4-Prozent-Regel, die von Professoren des Trinity College in Dublin 1998 entwickelt wurde. Diese kannst du als guten Maßstab hernehmen, um das Vermögen, welches du brauchst zu ermitteln.

Diese 4 % beziehen sich auf die Rendite, die du jährlich mit Investitionen aus Aktien, ETFs oder auch Immobilien etc. erhältst – und das bedeutet: Das Kapital MUSS investiert werden und darf nicht auf dem Tagesgeld liegen bleiben.

Die Berechnung der 4-Prozent-Regel

Zunächst legst du einen Netto-Wunschbetrag fest, den du – je nach Lebensweise – monatlich benötigst. Diesen Betrag rechnest du auf das Jahr hoch und multiplizierst diese Zahl mit 25.

Hier ein Rechenbeispiel:

Monatliche Ausgaben: 2.500 €
x 12 Monate = 30.000 €
x 25 Jahre = 750.000 €

Diese Berechnung zeigt also, du musst 750.000 € investiert haben, um jährlich 4 % (also 30.000 €) entnehmen zu können ohne dass das Kapital von 750.000 € schrumpft!

Das ist ja schon eine ganz schöne Nummer und finanzielle Freiheit nicht so einfach zu erreichen! Bei dieser Berechnung solltest du auch noch beachten, dass Menschen, Lebensstandard und Ausgaben sich im Laufe der Jahre ändern können. Zu Zeiten von eher turbulenten Finanzmärkten empfiehlt es sich auch, etwas weniger als die 4 % Kapital zu entnehmen. Die Studie rechnet die Inflation mit ein, Steuern und andere Kosten bleiben hier aber unberücksichtigt.

Diese 4-Prozent-Regel soll dir als Anhaltspunkt für deine finanzielle Freiheit dienen, aber du solltest dich nicht vollständig darauf verlassen.

Hier findest du auch nochmal ein kleines Video von mir zu dem Thema:

4 Prozent Formel Reel

Mit dieser Rechnung will ich dich nicht entmutigen – sondern im Gegenteil – motivieren! Ja, der Weg in finanzielle Freiheit ist kein leichter, aber unmöglich ist er auch nicht. Das Erreichen der finanziellen Freiheit kann dir nicht nur das Leben angenehmer machen, sondern auf diesem Weg kannst deinen Traum wahr werden lassen, dabei wachsen und lernen und mehr wissen und mehr sein, als du vielleicht für möglich gehalten hast!

Aber nun genug der Theorie – jetzt geht´s in die Praxis, wie deine finanzielle Freiheit in die Realität umgesetzt werden kann!

Schritt 1 – Verschaffe dir einen Überblick

Schon John D. Rockefeller, einer der reichsten Menschen der Welt war, wusste: „Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen Monat dafür zu arbeiten“.

Das ist also der erste Schritt: Überlege und schau dir an, wie hoch deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben sind.

Hier solltest du auch tatsächlich alles erfassen, das heißt nicht nur die großen, regelmäßigen Blöcke wie Miete, Strom, Kommunikation, Abos, Kosten für Auto oder Wocheneinkauf, sondern auch z.B. den der Kaffee am Bahnhof oder ein Eis, denn das berühmte „Kleinvieh“ mach auch Mist. Für diese Gegenüberstellung gibt es jede Menge Tools, Vorlagen oder Apps, mit denen du einfach deine Ausgaben tracken kannst. Empfehlenswert sind hier beispielsweise „MoneyControl“ oder „Finanzguru“, mit denen du z. B. auch deine Konten verknüpfen kannst oder Statistiken erstellen, wieviel Geld wofür ausgegeben wird. Manche Apps sind kostenpflichtig, es gibt aber auch jede Menge Produkte, die kostenfrei genutzt werden können.

Schritt 2 – Leite dein Sparpotenzial ab

Nachdem du deine Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt hast, kannst du sehen, wieviel Geld am Monatsende übrigbleibt. Hier wird es sicher immer den einen oder anderen Unterschied von Monat zu Monat geben, aber du kannst sehen, wieviel Sparpotential in der Regel überhaupt vorhanden ist. Dieser Betrag kann dann wiederum direkt am Anfang des Monats am besten gleich investiert werden.

Kleiner Tipp: Ich habe meine Sparrate probeweise einfach mal höher angesetzt als die Rechnung ergeben hat, um zu sehen, ob ich auch damit zurechtkomme – und siehe da, es geht tatsächlich, auch ohne das Gefühl, sich großartig einschränken zu müssen. Falls das Geld doch zu knapp wird, kann die Sparrate jederzeit wieder angepasst werden.

Schritt 3 – Lege dein Ziel fest!

Nachdem du nun einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben hast und weißt, was am am Ende – hoffentlich – übrig bleibt, kannst du nun ein Ziel bzw. einen Zielbetrag für deine finanzielle Freiheit festlegen. Zum Beispiel kann es hinsichtlich der Altersvorsorge das Ziel sein, deine Rentenlücke zu schließen, also die Differenz zwischen Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente, die du dir ungefähr mit der jährlichen Renteninformation ausrechnen kannst.

Wie du deine Renteninformation richtig lesen kannst, erfährst du hier:

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Oder vielleicht möchtest du demnächst eine oder mehrere Immobilien erwerben und brauchst einen bestimmten Prozentsatz an Eigenkapital, um entweder selbst darin zu leben oder von den Mieteinnahmen ein passives Einkommen zu beziehen.

Oder die Möglichkeit, ab einem bestimmten Alter nur vom Einkommen aus deinem Kapital zu leben ohne auf den gewohnten Lebensstandard verzichten zu müssen… Deine Vorstellungen für deine finanzielle Freiheit sind so individuell wie jeder von uns.

Schritt 4 – Erstelle Budgets für dich & dein Leben!

Damit es noch einfacher wird, deine Einnahmen und Ausgaben zu kontrollieren und auch verdeckte Sparpotentiale zu entdecken, kannst du das dir monatlich zur Verfügung stehende Geld budgetieren. Das bedeutet, du legst die „Töpfe“ für deine variablen Ausgaben an – also nicht für Miete, Strom, Telefon, wo du nicht viel Spielraum hast – sondern für beispielsweise für Kleidung, Essen im Restaurant oder Internetbestellungen. Wenn das Budget ausgeschöpft ist, muss bis zum nächsten Monat gewartet werden.

Noch ein kleiner Tipp: Um Online-Spontankäufe und damit sinnloses Geld ausgeben zu vermeiden, habe ich es mir angewöhnt, gewünschte Artikel einfach ein paar Tage im Einkaufswagen zu lassen. Wenn ich die Sachen nach etwa einer Woche immer noch will, können sie auch gekauft werden, manchmal stelle ich aber auch fest, dass das Verlangen doch nicht so groß war.

Schritt 5: Mache eine Vermögensaufstellung!

Der nächste Schritt in deine finanzielle Freiheit ist eine Aufstellung deiner „Assets“, das heißt deiner Vermögenswerte wie Konten, dem evtl. Gemeinschaftskonto mit Partner*in, Sparkonten, Aktien, Depots, Lebensversicherung mit Kapitalgarantie, Immobilien, Sachwerte wie Schmuck, Kunstgegenstände oder ähnliches. Eben alles das, wo Geld investiert wurde oder liegt.

Das wird den Verbindlichkeiten, also eventuellen Schulden und/oder Krediten gegenübergestellt, die noch abgezahlt werden müssen.

Durch diese Vergleiche bekommst du einen Überblick über deine aktuelle Situation und kannst so erkennen, wie nah du deiner finanziellen Freiheit schon gekommen bist oder an welchen Stellschrauben du noch drehen musst.

Schritt 6: Wissen aneignen

Ein ganz wichtiger Punkt, um die finanzielle Freiheit zu erreichen, ist es, sich das notwendige Finanzwissen aufzubauen und ein System zu schaffen. Denn nur mit den notwendigen Kenntnissen und dem richtigen Mindset kommst du deiner Freiheit und Unabhängigkeit näher und ist quasi die Grundlage für deine nächsten Schritte und zukünftigem Reichtum.

Wie fängst du hier am besten an?

Du hast schon angefangen, in dem du diesen Blog hier liest und dich informierst.

Weiterführend gibt es sehr gute Bücher, die du zu den Themen Geld, Aktien, Immobilien, Börse und Finanzen lesen kannsteine Liste von empfehlenswerten Büchern habe ich dir bereits zusammengestellt. Und keine Angst, alle sind leicht verständlich geschrieben und so aufbereitet, dass es auch für jemanden ohne Vorkenntnisse kein Problem ist, alles zu verstehen und sich dann motiviert zu fühlen.

Außerdem gibt auch eine große Auswahl an Youtube-Kanälen, z. B. Finanzfluss oder Finanztip, Podcasts wie Alle Aktien und viele weitere Kanäle mit sehr gutem Content, sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene mit denen du in das Thema eintauchen kannst.

Du hast auch noch die Möglichkeit, ein persönliches Coaching zu buchen, in dem dir Schritt für Schritt gezeigt wird, welche Möglichkeiten du hast, dir ein passives Einkommen aufzubauen, welche Produkte empfehlenswert sind, auf welche Kriterien du achten musst dich auf dem Weg zu deiner finanziellen Freiheit begleiten zu lassen.

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Ich kann dir nur ans Herz legen, die auch wirklich die Zeit zu nehmen, dich hier weiter zu informieren, einzulesen und weiteres Wissen aufzubauen – denn eine Investition in sich selbst bringt immer die höchste Rendite!

Schritt 7: Strategie festlegen

Nun geht es daran, deine weitere Strategie für deinen Vermögensaufbau zur finanziellen Freiheit festzulegen und den Weg zu ebnen: Wie ist der Plan, wie soll er umgesetzt werden und was steht konkret als nächstes an?

Nachdem der Ist-Zustand mit der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und der Vermögensaufstellung festgestellt wurde und das Ziel bzw. der Zielbetrag definiert ist, kannst du nun die weitere Schritte für deine finanzielle Freiheit planen:

Diese sind so individuell wie Menschen nur sein können, aber einige Dinge können schon beachten werden: Hast du bereits einen „Notgroschen“ aufgebaut, der dich im Fall der Fälle ca. 3-6 Monate über Wasser hält oder du eine dringende Autoreparatur bezahlen kannst. Dann kannst du, mit dem Wissen, das du vorher bereits aufgebaut hast zu 100 Prozent mit dem Investieren, z. B. in ETF- und Aktien-Sparpläne beginnen.

Wenn du – nach Recherchen, Überlegungen und Abwägungen deine Strategie festgelegt hast, brauchst du dich auch nicht mehr von aktuellen Geschehen an den Finanzmärkten oder sogenannter „Investment-Pornografie“ verunsichern lassen, bei der nur Panik geschürt werden soll, um dich zum Kauf oder Verkauf von bestimmten Produkten zu verleiten.

Wichtig ist es übrigens auch, sich mit Menschen zu umgeben, die ein ähnliches Mindset haben, vielleicht sogar auch die finanzielle Freiheit anstreben und dich auf deinem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit unterstützen. Damit meine ich nicht, dass du deinen Freundeskreis austauschen sollst, sondern dich z.B. in Internetforen, Gruppen oder auch bei persönlichen Treffen, z.B. einem Moneypenny Meet-up in deiner Stadt, austauschen und inspirieren lassen kannst.

Schritt 8: Umsetzen!

Und jetzt wird’s ganz konkret! Wenn du bisher noch kein Depot bei deiner Bank oder einem Neobroker wie Scalable(*) eröffnet hast, ist jetzt der Zeitpunkt dafür. Das ist ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zur Freiheit.

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Richte dir einen Sparplan auf dein Depot und/oder deinem Sparkonto ein oder kaufe Aktien als Einmalinvestition. Vielleicht bist du auch schon soweit, deine eigene Immobilie zu erwerben, dann mach den Termin bei der Bank für einen Kredit!

Dieser Schritt ist mit einer der wichtigsten, denn nur wenn du auch ins Tun kommst, kannst du deine finanzielle Freiheit erreichen und deine Unabhängigkeit genießen!

Schritt 9: Automatisieren

Und wenn du alle vorangegangen Punkte erledigt hast, geht’s ans Automatisieren, so dass du dich nicht mehr jeden Monat damit beschäftigen musst und die schönen Dinge des Lebens genießen kannst.

Ein weiterer wichtiger Grund für das Automatisieren ist, dass damit auch die Emotionen herausgenommen werden, du dich also nicht z.B. von der vorhin erwähnten Investmentpornographie, schlechten Nachrichten, Crashs oder auch zu viel Euphorie beeinflussen lässt. Du kannst also einfach ganz automatisch wie eine Maschine jeden Monat einzahlen und investieren und wenn du dabeibleibst, kannst du in ein paar Jahren eine sehr angenehme Überraschung erleben.

Denn das Beste kommt zum Schluss:

Schritt 10: Dem Geld beim Wachsen zusehen

Wenn du all die vorgenannten Schritte durchlaufen hast, bist du deinem Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen und deine Chancen stehen gut, die finanzielle Freiheit zu erreichen!

Und wenn du dabei bleibst, hilft dir auch die Magie des Zinseszinseffektes! Denn dann kannst du dein Geld richtig für dich arbeiten lassen, weil nicht nur dein eingezahltes Kapital Rendite erwirtschaftet, sondern auch die Rendite ebenfalls nochmal Rendite macht!

Dazu ein kleines Rechenbeispiel:

  • Du legst 5.000 EUR zu einem Zinssatz von 2 % an, damit hast du nach einem Jahr 5.100 EUR.
  • Im nächsten Jahr berechnen sich die 2 % auf die 5.100 EUR, im darauffolgenden Jahr bekommst du schon 2 % auf 5.202 EUR .
  • Und nach 15 Jahren hast du ein Kapital von 6.729,00 EUR ohne dass du mehr tun musst!

Jetzt brauchst du dich auch nicht mehr zwingend jeden Tag um dein Geldanlagen kümmern, aber du kannst es natürlich, wenn du weiterhin Spaß daran hast.

Zusammenfassung und Fazit

Finanzielle Freiheit wird von jedem anders definiert, aber eines haben alle Definitionen gemeinsam: Den Wunsch nach Unabhängigkeit von zeitbasierten Einkommen sowie Sicherheit und ein angenehmer Lebensstandard. Mit guter Planung muss man sich nicht auf sein Glück verlassen, sondern kann aktiv darauf hinwirken, dieses Ziel auch zu erreichen.

Vor allem das Sich-Bewusst-Machen seiner aktuellen Vermögenssituation (wie einer Einnahmen-Ausgaben-Gegenüberstellung) und den daraus ableitenden entsprechenden Handlungen wie dem Einrichten eines ETF- oder Aktiensparplanes verbunden mit grundlegendem Wissen über Geld und Finanzen kann die Erfolgsformel sein, um in ein Leben in finanzieller Unabhängigkeit, frei von nervigen Chefs oder öden Aufgaben zu starten.

Denn das Ziel ist nicht Geld – sondern Freiheit. Und wenn du mit Mut und Zuversicht deine finanzielle Freiheit planst kannst du sie auch erreichen!

Als Lesetipp zu dem Thema Finanzielle Freiheit vor dem regulären Rentenalter empfehle ich Rente mit 40 von Florian Wagner(*). Ein tolles Buch, welches durch viele Geschichten motiviert und zugleich hilfreiche Hinweise hat.

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